Business Excellence durch strategische Corporate Governance

Corporate Governance ist ein weit gefasster Begriff, der je nach Zielsetzung des Verfassers auf unterschiedliche Weise beschrieben werden kann.

Autoren, die sich auf eine bestimmte Disziplin oder einen bestimmten Kontext konzentrieren, verwenden oft enge Definitionen, die in der Regel darauf abzielen, den Sinn des Textes zu erfassen.

Diejenigen, die sich mit der Regulierungspolitik befassen, verwenden dagegen oft eher strukturelle Beschreibungen.

Eine weit gefasste Definition von Corporate Governance ist ein Rahmen, der die verschiedenen Prozesse und Strukturen beschreibt, die die Leitung und Kontrolle von Unternehmen beeinflussen.

Diese Meta-Bedeutung bietet einen Rahmen, der in verschiedenen Kontexten und mit verschiedenen engen Definitionen verwendet werden kann. Er ermöglicht es den Verfassern auch, verbindlichere und umfassendere Beschreibungen vorzulegen.

Zu den verschiedenen Möglichkeiten, die Corporate Governance zu beschreiben, gehören die strukturelle Definition des Cadbury-Berichts und der relational-strukturelle Rahmen der OECD. Die erste Definition bezieht sich auf das System, mit dem Unternehmen kontrolliert und geleitet werden.

Corporate Excellence

Corporate Excellence hingegen bezeichnet das Bestreben eines Unternehmens, in seinem Bereich zum Leader of Excellence, also den Top10 Unternehmen der Branche zu gehören.

Dazu werden die Anstrengungen in Teilbereich unterteilt und ganz oder teilweise erarbeitet. Hierzu gehören unter anderem Marketing Excellence und Information Excellence, sowie Customer Service Excellence.

Das EQFM-Modell kennt hierbei aktuell neun Teildisziplinen.

Definitionen

Corporate Governance wird auch als der Akt der Kontrolle oder Bewertung eines Unternehmens bezeichnet. Dieses Konzept unterscheidet sich vom Management, da es voraussetzt, dass die untersuchte Einheit oder Ressource außerhalb des zu steuernden Objekts liegt.

Im Gegensatz zum Management, bei dem eine Person oder eine Gruppe für den Gesamtbetrieb des Unternehmens verantwortlich ist, haben die leitenden Personen bei der Corporate Governance keine persönliche Kontrolle über ein Objekt. So ist es beispielsweise nicht möglich, dass ein IT-CIO die Entwicklung und das Management der Informationstechnologiefunktion des Unternehmens überwacht. Folglich "regiert" er sie nicht, obwohl er für ihre Strategie und Verwaltung verantwortlich ist.

Es gibt verschiedene Richtlinien, die der Vorstand dem CIO vorgeben kann. Diese Richtlinien dienen dem Zweck der Unternehmensführung und werden in der Regel vom CIO durchgeführt, um die Effizienz der Organisation zu verbessern. Der Vorstand "regiert" die IT-Funktion nicht, da er keine Kontrolle über sie ausüben kann und sie nur von außen gesteuert und überwacht wird.

Diese Richtlinien und Verfahren werden auch verwendet, um sicherzustellen, dass der Vorstand in der Lage ist, die Informationstechnologie des Unternehmens zu steuern. Ohne sie ist es dem Vorstand nicht möglich, die Entwicklung und Verwaltung der Technologie des Unternehmens zu kontrollieren.

Beispiele für engere Definitionen in bestimmten Kontexten

  • Corporate Governance ist ein System von Gesetzen und soliden Ansätzen, das es Unternehmen ermöglicht, ihre internen und externen Strukturen zu steuern und zu kontrollieren. Sie zielt darauf ab, die Handlungen ihrer Manager und Direktoren zu überwachen und die Gefahr von Agenturrisiken zu minimieren.
  • Eine engere Definition von Corporate Governance kann in diesem Zusammenhang verwendet werden, um die Bedingungen zu beschreiben, die das Handeln eines Unternehmens regeln, nachdem es eine bestimmte Menge an Vermögenswerten oder Dienstleistungen erworben hat.

Die Struktur eines Unternehmens ist vergleichbar mit einem Vertrag, der durch die Mechanismen seiner Existenz geschlossen wird. Die Corporate Governance kann auch die damit verbundenen Aktivitäten der Finanzabteilung eines Unternehmens umfassen.

Grundsätze

Seit den 1990er Jahren sind verschiedene Dokumente zu den Grundsätzen der Corporate Governance veröffentlicht worden. Dazu gehören der International Code of Corporate Governance, der Sarbanes-Oxley Act von 2002 und der Cadbury Report.

Auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der britische Cadbury-Bericht haben Richtlinien veröffentlicht, die Unternehmen bei der Umsetzung einer effektiven Unternehmensführung unterstützen.

Der Versuch der US-Regierung, verschiedene Grundsätze der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und des Cadbury-Berichts umzusetzen, ist als Sarbanes-Oxley Act bekannt:

  • Die Rechte der Aktionäre und ihre gerechte Behandlung gehören zu den wichtigsten Faktoren, die Unternehmen bei der Umsetzung einer wirksamen Corporate Governance berücksichtigen sollten. Sie können ihre Aktionäre unterstützen, indem sie ihnen Informationen zur Verfügung stellen und sie zur Teilnahme an den regelmäßigen Versammlungen des Unternehmens ermutigen.
  • Neben den Aktionären sollten auch andere Stakeholder-Gruppen wie Mitarbeiter, Investoren und Lieferanten bei der Umsetzung einer effektiven Corporate Governance berücksichtigt werden. Diese Gruppen haben verschiedene Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten, die mit der Tätigkeit des Unternehmens zusammenhängen.
  • Verwaltungsratsmitglieder sollten auch über die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, um die Leistung der Führungskräfte zu überprüfen und in Frage zu stellen. Sie sollten auch über das nötige Engagement und die Größe verfügen, um wirksame Entscheidungen zu treffen.
  • Die Mitglieder des Verwaltungsrats eines Unternehmens sollten nicht nur über die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, um wirksame Entscheidungen treffen zu können, sondern auch über die nötige Integrität und ethisches Verhalten. Deshalb ist es wichtig, dass sie einen Verhaltenskodex entwickeln, der verantwortungsvolles und ethisches Verhalten fördert.
  • Sie sollten auch regelmäßig die Aufgaben und Verantwortlichkeiten ihrer Führungskräfte bekannt machen. Die Unternehmen sollten nicht nur über die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, um wirksame Entscheidungen zu treffen, sondern auch in der Lage sein, ihre Anleger rechtzeitig und genau zu informieren.

Prinzipal-Agent-Konflikt

Die potenziellen Interessenkonflikte, die durch die mangelnde Angleichung der Interessen von Management und Anteilseignern entstehen können, sind einige der Probleme, die die Unternehmensführung betreffen. Obwohl die verschiedenen Interessengruppen in den Governance-Prozess eingebunden sind, werden die Interessenkonflikte in der Regel durch die Aushandlung einer gemeinsamen Vereinbarung gelöst.

In großen Unternehmen, in denen es eine Trennung von Management und Eigentum gibt, kann es zu einem Prinzipal-Agenten-Konflikt zwischen dem oberen Management und den Aktionären kommen.

Die Interessen der oberen Führungsebene und der Aktionäre sind oft unterschiedlich. Die Anteilseigner konzentrieren sich in der Regel auf die Rendite ihrer Investitionen, während das obere Management eher von Faktoren wie der Vergütung und den Leistungen der Mitarbeiter sowie den Beziehungen zu anderen Parteien beeinflusst wird.

In Bezug auf das Eigeninteresse des Managements wird auch betont, wie wichtig es ist, die Interessen der Unternehmensleitung und der Anteilseigner in Einklang zu bringen. Dies kann durch die wirksame Umsetzung von Corporate-Governance-Praktiken erreicht werden.

Obwohl es wichtig ist, die Interessen der Unternehmensleitung und der Aktionäre aufeinander abzustimmen, beteiligen sich einige Unternehmen auch an verschiedenen Initiativen, die dem Konzept des rationalen Eigeninteresses widersprechen.

Eines der häufigsten Beispiele für einen Konflikt zwischen der Unternehmensleitung und den Aktionären ist die Entscheidung der Geschäftsführung, eigene Aktien zu kaufen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Großteil der Liquiditätsüberschüsse des Unternehmens zur Finanzierung von Aktienrückkäufen verwendet wird. Dadurch verringern sich jedoch die finanziellen Mittel, die das Unternehmen zur Aufrechterhaltung seiner Geschäftstätigkeit einsetzen kann.

Da der Großteil der Liquiditätsüberschüsse des Unternehmens zur Finanzierung von Aktienrückkäufen verwendet wird, kann die Führungskraft möglicherweise die langfristigen Gewinne des Unternehmens für kurzfristige persönliche Interessen opfern. Dies kann als Interessenkonflikt betrachtet werden, da zu den umfassenderen Interessen des Unternehmens auch die Interessen der anderen Aktionäre gehören.

Principal-Principal-Konflikt (das Multiple-Principal-Problem)

Die wachsende Zahl von Aktionären, auf die die Unternehmensleitung Einfluss nehmen kann, kann ebenfalls zu einem Interessenkonflikt führen. Dieses Problem kann dadurch verursacht werden, dass mehrere Anteilseigner Druck auf die Geschäftsführung ausüben wollen, um ihre individuellen Interessen durchzusetzen. Darüber hinaus können die Handlungen der Mehrfachaktionäre auch die Corporate Governance des Unternehmens beeinträchtigen.

Aufgrund der zunehmenden Zahl von Aktionären kann die Unabhängigkeit des Managements auch dadurch gefährdet werden, dass sich die Überwachungs- und Steuerungsanstrengungen des oberen Managements verdoppeln. Dies kann zu hohen Kosten führen. Obwohl es wichtig ist, dass die Interessen des Managements und der Anteilseigner übereinstimmen, kann es auch zu Konflikten zwischen den Auftraggebern kommen.

Neben den Handlungen der Unternehmensleitung können auch die verschiedenen Prozesse und Verfahren, die ein Unternehmen anwendet, zur Entstehung von Interessenkonflikten beitragen. Aus diesem Grund empfehlen Corporate-Governance-Experten, dass mehrere Anteilseigner als ein einziges Vorstandsmitglied für die Leitung des Unternehmens ernannt werden. Diese Methode kann jedoch auch zu Problemen führen, da sie eine Informationsasymmetrie schafft.

Eine der gängigsten Methoden zur Vermeidung von Interessenkonflikten besteht darin, eine Gruppe von Aktionären zusammenkommen zu lassen, um die Leitung des Unternehmens zu regeln. Mit dieser Methode soll sichergestellt werden, dass mehrere Aktionäre im Vorstand des Unternehmens vertreten sind. Nach dem Medianwählertheorem würde die Macht, die einer Person mit der Mehrheit der Anteilseigner zusteht, an einen Akteur mit den meisten Interessen verteilt werden.

Andere Schemata

Das Konzept der Rechenschaftspflicht von Unternehmen ist auch eines der wichtigsten Themen, das die Experten für Corporate Governance bei der Gestaltung ihrer Systeme berücksichtigen. Eine Diskussion auf der Makroebene konzentriert sich auch auf die Auswirkungen der Corporate Governance auf die Wirtschaft. Dies hat zu einer Literatur geführt, die sich auf die wirtschaftliche Analyse konzentriert.

Modelle

Die verschiedenen Arten von Corporate-Governance-Systemen, die üblicherweise verwendet werden, unterscheiden sich je nach der Art des Kapitalismus, in den sie eingebettet sind. Das anglo-amerikanische Modell beispielsweise konzentriert sich auf die Interessen der Aktionäre. Das in Japan und Kontinentaleuropa angewandte Multistakeholder-Modell hingegen berücksichtigt die verschiedenen Interessen der Kunden, Lieferanten, Arbeitnehmer und der Gesellschaft.

Kontinentaleuropa (zweistufiges Verwaltungsratsystem)

In einigen europäischen Ländern, z. B. in Deutschland, den Niederlanden und Österreich, wird zur Verbesserung der Corporate Governance des Unternehmens ein zweistufiges Verwaltungsratsystem eingesetzt. Der Vorstand, der sich aus Führungskräften des Unternehmens zusammensetzt, ist für die Überwachung des Tagesgeschäfts des Unternehmens zuständig. Der Aufsichtsrat hingegen, der sich aus nicht geschäftsführenden Direktoren zusammensetzt, ist für die Überwachung der wichtigsten Entscheidungen des Unternehmens zuständig.

In Deutschland haben beispielsweise auch die Arbeitnehmer die Möglichkeit, im Rahmen der Mitbestimmung im Vorstand mitzuwirken. Diese Methode wurde durch das deutsche Mitbestimmungsgesetz von 1976 eingeführt.

Vereinigte Staaten, Vereinigtes Königreich

Das anglo-amerikanische Modell der Unternehmensführung stellt die Interessen der Aktionäre des Unternehmens in den Mittelpunkt. Es verwendet ein einstufiges Board of Directors, das sich aus nicht geschäftsführenden Direktoren zusammensetzt. Diese Art von System wird gemeinhin als "unitary system" bezeichnet. In diesem System sind viele Verwaltungsräte mit Führungskräften des Unternehmens besetzt.

Es wird auch erwartet, dass die nicht geschäftsführenden Direktoren in der Überzahl sind. Sie sind in der Regel auch für die Überwachung der verschiedenen Tätigkeiten und Strategien des Unternehmens verantwortlich. Im Vereinigten Königreich fungiert der Vorstandsvorsitzende nicht als Vorsitzender des Vorstands. Trotz der Bedenken hinsichtlich der Unternehmensführung ist die Doppelrolle in den USA die Norm.

Die USA unterscheiden sich in Bezug auf die Regulierung der Unternehmensführung stark von anderen Ländern. Es gibt zwar zahlreiche einzelstaatliche Gesetze, die die Unternehmen des Landes regeln, aber der Austausch von Wertpapieren in und aus Unternehmen wird auch durch Bundesgesetze geregelt. In den meisten Fällen ist das Delaware General Corporation Law das maßgebliche bundesstaatliche Gesetz für Kapitalgesellschaften.

Kapitalgesellschaften in den USA haben ihre eigenen Regeln und Vorschriften. Diese basieren in der Regel auf der Gründungsurkunde und den Statuten des Unternehmens. Die Aktionäre können diese Regeln zwar ändern, dürfen dies aber nicht tun.

Im Vereinigten Königreich und in den USA wird der Begriff "die Aktionäre" oft fälschlicherweise mit den Eigentümern des Unternehmens gleichgesetzt. Dies ist jedoch nicht der Fall. Laut einer Studie von Youmans & Eccles aus dem Jahr 2015 wird dieses Missverständnis durch die Fakten nicht gestützt.

Gründerzentrismus

Eine von einem australischen Institut für Unternehmensleiter durchgeführte Studie legt nahe, dass Vorstände eine stärker unternehmerisch geprägte Denkweise an den Tag legen sollten, um den Umbruch ihrer Unternehmen zu bewältigen.

Regulierung

Eine Gesellschaft ist eine juristische Person, die durch die Gesetze und Vorschriften einer bestimmten Rechtsordnung geschaffen wird. Diese Art des Status einer juristischen Person wird im Allgemeinen als grundlegend für alle Rechtsordnungen angesehen. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, sein eigenes Eigentum zu besitzen, ohne auf andere Personen Bezug nehmen zu müssen.

Die Existenz einer Kapitalgesellschaft bietet auch einen Rahmen für die Gründung verschiedener Arten von Unternehmen. Im Allgemeinen kann die Gründung einer Kapitalgesellschaft durch eine zweckgebundene Gesetzgebung ermöglicht werden. In den meisten Rechtsordnungen ist für die Gründung von Kapitalgesellschaften die Zustimmung der Regierung erforderlich.

Diese Art von Gesetzgebung wird gewöhnlich als Companies Act oder Corporations Act bezeichnet. Auch länderspezifische Vorschriften werden häufig für die Gründung von Kapitalgesellschaften herangezogen.

Aufgrund der zunehmenden behördlichen Kontrolle der Tätigkeit börsennotierter Unternehmen hat auch die Zahl der Corporate-Governance-Probleme in verschiedenen Rechtsordnungen zugenommen. Dies ist vor allem auf die verschiedenen Skandale zurückzuführen, die in den 2000er Jahren und während der Finanzkrise 2008 aufgetreten sind.

In den USA führten die verschiedenen Skandale der 2000er Jahre, wie z. B. der Zusammenbruch der Unternehmen Enron und WorldCom, zur Verabschiedung des Sarbanes-Oxley Act im Jahr 2002. Diese Art von Gesetzgebung zielte darauf ab, die Unternehmensführung in dem Land zu verbessern. Ähnliche Reformen wurden auch in Australien im Jahr 2004 durch das dortige Corporate Law Reform Program (CLERP 9) durchgeführt.

Aufgrund der verschiedenen Skandale, die in anderen Ländern aufgetreten sind, hat auch die Zahl der behördlichen Kontrollen der Tätigkeit börsennotierter Unternehmen zugenommen.

Neben der Gesetzgebung gibt es in den verschiedenen Rechtsordnungen auch eine Reihe von Vorschriften, die sich auf die Tätigkeit von Unternehmen auswirken können. Dazu gehören Gesetze, die sich auf das Funktionieren der Wertpapiermärkte beziehen, Kartellgesetze, Umweltschutzgesetze sowie Arbeits- und Beschäftigungsvorschriften. In einigen Ländern unterliegen Kapitalgesellschaften auch dem Gewohnheitsrecht.

In den meisten Rechtsordnungen verfügt eine Aktiengesellschaft über ein Regelwerk, das ihre Tätigkeit regelt und die notwendigen Instrumente für ihre Entscheidungsfindung bereitstellt. Diese Art von Verfassung wird üblicherweise als Unternehmenssatzung oder Gesellschaftsvertrag bezeichnet.

Kodizes und Richtlinien

Verschiedene Länder haben auch damit begonnen, Corporate-Governance-Kodizes und -Grundsätze zu entwickeln, die die Arbeitsweise von Unternehmen verbessern sollen. Diese Regeln und Vorschriften werden in der Regel von verschiedenen Organisationen und Regierungen herausgegeben. Obwohl sie nicht verpflichtend sind, kann die Einhaltung dieser Regeln und Richtlinien als Zwangsmaßnahme betrachtet werden.

Grundsätze der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
Eine der bekanntesten Richtlinien zur Corporate Governance sind die G20/OECD Corporate Governance Principles, die erstmals 1999 veröffentlicht wurden. Sie wurden in den Jahren 2004 und 2015 aktualisiert und überarbeitet. Die Grundsätze werden häufig von Regierungen bei der Entwicklung eigener Kodizes und Richtlinien herangezogen.

Nach dem Vorbild der OECD haben auch verschiedene internationale Organisationen und Gruppen aus dem Privatsektor gemeinsam eine Reihe von Leitlinien entwickelt, die den Unternehmen helfen sollen, ihre Praktiken bei der Berichterstattung und Rechnungslegung zu verbessern.

Die Leitlinien sollen den Unternehmen helfen, ihre Praktiken in verschiedenen Bereichen wie der Finanzberichterstattung und der Rechnungslegung zu verbessern. Dieser internationale Standard enthält mehr als 50 Angaben, die fünf große Kategorien abdecken.

Die verschiedenen Schritte, die mit der Tätigkeit einer Organisation und der Einhaltung der Vorschriften verbunden sind, werden in den Leitlinien ebenfalls behandelt. Dazu gehören die Einrichtung eines Vorstands und einer Managementstruktur sowie die Ausübung von Kontrollrechten:

  • Prüfung von Vorstands- und Managementstruktur und -verfahren
  • Unternehmensverantwortung und Compliance in der Organisation
  • Finanzielle Transparenz und Offenlegung von Informationen
  • Eigentümerstruktur und Ausübung von Kontrollrechten

Die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) herausgegebenen Leitlinien ergänzen die Corporate-Governance-Grundsätze der G20/OECD. Sie bieten Orientierungshilfen für die verschiedenen Herausforderungen, mit denen staatliche Unternehmen im Bereich der Corporate Governance konfrontiert sind.

Standards für die Börsennotierung

Die verschiedenen Anforderungen, die von der New Yorker Börse und anderen Börsen verlangt werden, sind ebenfalls in den Leitlinien enthalten. So schreibt das Unternehmenshandbuch beispielsweise vor, dass bestimmte Elemente vorhanden sein müssen.

  • Eine der wichtigsten Anforderungen, die ein Unternehmen erfüllen muss, ist das Erfordernis, dass es mindestens eine Mehrheit von unabhängigen Direktoren hat. Damit wird sichergestellt, dass der Verwaltungsrat unabhängig ist und die für die Erfüllung seiner Aufgaben erforderliche Unabhängigkeit besitzt.
  • Die Direktoren, die nicht der Geschäftsführung angehören, müssen außerdem regelmäßig zusammenkommen, um die Tätigkeit des Unternehmens zu kontrollieren. Dies geschieht, um sie in die Lage zu versetzen, eine wirksamere und effizientere Kontrolle der Geschäftsführung auszuüben.
  • Ausschüsse sind ebenfalls in Gruppen organisiert, die bestimmte Aufgaben haben. So muss der Verwaltungsrat eines Unternehmens beispielsweise einen Ausschuss für die Zusammensetzung haben, der sich aus unabhängigen Mitgliedern zusammensetzt.

Diese Gruppen sind für die Auswahl neuer Mitglieder des Verwaltungsrats zuständig. Andere Verwaltungsräte müssen nicht nur einen eigenen Ausschuss, sondern auch einen Prüfungs- und einen Vergütungsausschuss haben.

Andere Leitlinien

Das International Corporate Governance Network wurde 1995 von einer Gruppe von Investoren aus verschiedenen Ländern gegründet. Sein Ziel ist die Förderung globaler Standards für die Unternehmensführung. Die Mitglieder des Netzwerks setzen sich aus einigen der größten Pensionsfonds der Welt zusammen. Es hat eine Reihe von Leitlinien entwickelt, die eine Vielzahl von Themen abdecken.

Der WBCSD hat sich mit verschiedenen Themen im Zusammenhang mit der Corporate Governance befasst. Im Jahr 2009 veröffentlichte er einen Bericht, der die Bedeutung der Unternehmensverantwortung hervorhob. In dem Bericht wurde auch der Zusammenhang zwischen Corporate Governance und langfristiger Nachhaltigkeit erörtert.

Die meisten der in den USA gebräuchlichen Kodizes sind freiwillig. Seit der Disney-Entscheidung im Jahr 2005 wurden verschiedene Fragen über das Maß an Verantwortung aufgeworfen, das Unternehmen im Hinblick auf ihre Unternehmensführung haben sollten. Eine davon ist die Frage, ob sie Leitlinien aufstellen sollten, die qualitativ höherwertig sind.

Viele der Leitlinien, die von Unternehmen üblicherweise verwendet werden, sind freiwillig. Sie können den Unternehmen jedoch helfen, ähnliche Praktiken einzuführen.

Im Jahr 2021 wurde der erste internationale Standard zur Corporate Governance veröffentlicht. Er konzentriert sich auf die Bedeutung eines sinnvollen Zwecks. Denn der Zweck einer Organisation ist sehr wichtig für ihren Erfolg. Die Werte, die in der ISO 37000 festgelegt sind, beziehen sich auch auf die Art und Weise, wie der Zweck erreicht wird.

Geschichte

Das Konzept der Unternehmensführung lässt sich bis in die niederländische Republik des 17. Jahrhunderts zurückverfolgen. Jahrhunderts zurückverfolgt werden. 1609 kam es zu einem Streit zwischen den Direktoren und den Aktionären eines Unternehmens, das das erste börsennotierte Unternehmen der Welt war. Die meisten der an diesem Streit beteiligten Personen waren Investoren, wie z. B. Isaac Le Maire.

Zwischen 1600 und dem 18. Jahrhundert konnte die Niederländische Republik einige der ausgeklügeltsten Finanz-, Geschäfts- und Wirtschaftssysteme der Welt entwickeln.

Die Vereinigten Staaten

Im Jahr 2014 schrieb Robert Wright einen Bericht mit dem Titel Corporation Nation, in dem er behauptete, dass die frühen Unternehmen in den USA ethischer waren als ihre Pendants im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Er stellte fest, dass diese frühen Unternehmen über mehr Kontrollen verfügten, um zu verhindern, dass sie von ihren Managern und Großaktionären manipuliert wurden.

Im 19. Jahrhundert wurde der Begriff "Raubritter" mit prominenten US-Unternehmensvertretern in Verbindung gebracht.

Nach dem Wall-Street-Crash von 1929 begannen verschiedene Rechtswissenschaftler, sich mit der Rolle von Unternehmen in der Gesellschaft zu befassen. So erörterten Edwin Dodd und Arthur Berle die sich verändernde Rolle von Unternehmen in der Gesellschaft. Ronald Coase, Wirtschaftsprofessor an der Universität von Chicago, führte das Konzept der Transaktionskosten in die Untersuchung des Verhaltens von Unternehmen ein.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich die wirtschaftliche Expansion der USA durch die Gründung multinationaler Konzerne fort. Viele der Managementprofessoren an der Harvard Business School interessierten sich für die Klasse der Manager. Zu ihnen gehörten Alfred D. Chandler, Jr., Elizabeth MacIver und Jay Lorsch.
Lorsch und MacIver stellten fest, dass viele Unternehmen eine dominante Kontrolle über ihre Operationen haben. Sie stellten auch fest, dass es innerhalb dieser Organisationen an einer wirksamen Aufsicht und Rechenschaftspflicht mangelt.

In den 1980er Jahren entwickelten Michael Jensen und Eugene Fama eine Methode, die zum Verständnis der Unternehmensführung beitragen kann. Das Konzept des Principal-Agent-Problems besagt, dass das Unternehmen eine Reihe von Verträgen darstellt.

In der Zeit von 1977 bis 1997 wurden die Aufgaben der Unternehmensleiter in den USA erweitert. Sie mussten nun die Gesamtinteressen des Unternehmens berücksichtigen und nicht mehr nur ihre eigenen.

In den 1990er Jahren erregten verschiedene Entlassungen von CEOs in den USA die Aufmerksamkeit der Medien. Dazu gehörten die Entlassungen bei IBM, Honeywell und Kodak.

Die Maßnahmen, die CalPERS, der größte öffentliche Pensionsfonds des Landes, in den 1990er Jahren ergriff, trugen maßgeblich zur Erhöhung der Unternehmenstransparenz bei. Sie wollten sicherstellen, dass der Wert eines Unternehmens nicht durch die zunehmende Nähe zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und den Direktoren zerstört wird.

Die verschiedenen Unternehmensskandale in den 2000er Jahren, wie z. B. die von Worldcom und Enron, führten zu einem verstärkten politischen Interesse an der Frage der Unternehmensführung. Dies zeigte sich auch in der Verabschiedung des Sarbanes-Oxley Act von 2002. Weitere Faktoren, die zum Interesse der Öffentlichkeit an der Corporate Governance beitrugen, waren die Finanzkrise von 2008 und die steigende Zahl der CEO-Gehälter.

Einige Unternehmen versuchten auch, ihr Image zu verbessern, indem sie Programme zum Schutz von Whistleblowern einführten. Obwohl nicht klar ist, ob diese Programme von den Unternehmen ernst genommen werden, wird angenommen, dass sie genutzt werden, um Probleme im Zusammenhang mit ethischem Verhalten anzugehen.

Ostasien

Die ostasiatische Finanzkrise von 1997 hat die Volkswirtschaften verschiedener Länder wie Indonesien, Thailand, Malaysia und den Philippinen schwer getroffen. Das Fehlen wirksamer Corporate-Governance-Praktiken machte die Schwächen der Finanzinstitute dieser Länder deutlich.

Saudi-Arabien

Im Jahr 2006 veröffentlichte die saudi-arabische Kapitalmarktbehörde (CMA) einen Kodex für Corporate Governance in arabischer Sprache. Dies war der erste seiner Art in der Region. Die Umsetzung dieses Kodex wurde als ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Corporate-Governance-Praktiken des Landes angesehen.

Im Jahr 2009 ergab eine von Johnson, Al-Hussain und Al-Hussain durchgeführte Studie, dass die saudische Corporate-Governance-Struktur in einem positiven Zusammenhang mit der Bankleistung der Finanzinstitute des Landes steht. Bei der Analyse der Beziehung zwischen den beiden Faktoren ergab die Studie jedoch, dass die Rendite nicht mit der Leistung der Bank zusammenhing.

Steakholder - Interessengruppen

Zu den verschiedenen Parteien, die an der Gestaltung und Umsetzung der Unternehmensführung beteiligt sind, gehören der Verwaltungsrat, die Geschäftsleitung und die Aktionäre. Externe Anteilseigner, wie staatliche Stellen, Gläubiger und Lieferanten, haben ebenfalls einen erheblichen Einfluss. Aus der Sicht der Unternehmensführung sollte der Vorstand dem Manager die notwendigen Instrumente und Ressourcen zur Verfügung stellen, damit er die Interessen des Unternehmens bestmöglich wahrnehmen kann.

Aufgrund der Trennung zwischen den Investoren und den Managern hat sich die Corporate Governance zu einem System entwickelt, das es den Managern ermöglicht, ihre Anreize mit denen der Aktionäre in Einklang zu bringen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Bedenken der kontrollierenden Aktionäre in Bezug auf die Unternehmensführung geringer sind.

In den meisten Fällen wählen die Aktionäre privater gewinnorientierter Unternehmen die Mitglieder des Vorstands. Im Gegensatz dazu entscheidet bei gemeinnützigen Organisationen der Vorstand, wer in den Vorstand kommt. Auch der Grad der Führung, den der Vorstand hat, ist unterschiedlich. In großen Organisationen sind beispielsweise der CEO und die anderen Mitglieder der Geschäftsleitung hauptsächlich für die Umsetzung wichtiger Initiativen verantwortlich.

Zuständigkeiten des Verwaltungsrats

John Smale war der ehemalige Vorsitzende von General Motors. Er stellte fest, dass der Vorstand für den erfolgreichen Fortbestand des Unternehmens verantwortlich ist.
Der Vorstand ist auch für die Überwachung der Geschäftstätigkeit und der Politik des Unternehmens zuständig.

Der Vorstand ist auch für die Auswahl des nächsten Vorstandsvorsitzenden verantwortlich und stellt sicher, dass die Strategie des Unternehmens ordnungsgemäß umgesetzt wird. Außerdem ist er für die Überwachung der finanziellen Gesundheit des Unternehmens zuständig und muss sicherstellen, dass die Unternehmensrichtlinien mit den Gesetzen übereinstimmen.

Die Zuständigkeiten eines Vorstands wurden in einem internationalen Rahmen, den Corporate-Governance-Grundsätzen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, festgelegt.

  • Die Mitglieder des Verwaltungsrats sollten in gutem Glauben und nach ethischen Grundsätzen handeln. Sie sollten auch über die Geschäftstätigkeit und die Politik des Unternehmens informiert sein.
  • Der Verwaltungsrat sollte auch die Strategie und die wichtigsten Aktionspläne des Unternehmens überprüfen und leiten. Er sollte auch für die Entwicklung und Umsetzung der Risikopolitik und der Jahresbudgets verantwortlich sein.
  • Eine der Hauptaufgaben des Verwaltungsrats eines Unternehmens besteht darin, dafür zu sorgen, dass das Unternehmen seine kurz- und langfristigen Ziele erreicht, und größere Akquisitionen und Veräußerungen des Unternehmens zu überwachen. Der Verwaltungsrat beaufsichtigt das Tagesgeschäft des Unternehmens, aber die eigentliche Verantwortung für das Tagesgeschäft liegt beim CEO oder dem Präsidenten des Unternehmens. Der Verwaltungsrat macht die Geschäftsleitung für den Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens verantwortlich und ist für die Einstellung und Entlassung des CEO oder Präsidenten und aller anderen Mitglieder der Geschäftsleitung zuständig.
  • Auswahl, Entlohnung, Überwachung und Ersetzung von Führungskräften in Schlüsselpositionen und Überwachung der Nachfolgeplanung.
  • Ausrichtung der Vergütung der wichtigsten Führungskräfte und des Vorstands an den längerfristigen Interessen des Unternehmens und seiner Aktionäre.
  • Gewährleistung eines formellen und transparenten Verfahrens für die Nominierung und Wahl von Vorstandsmitgliedern.
  • Sicherstellen, dass die Finanzberichterstattungssysteme des Unternehmens in gutem Zustand sind. Dies kann durch eine unabhängige Prüfung geschehen.
  • Sicherstellen, dass angemessene interne Kontrollsysteme eingerichtet werden.
  • Überwachung des Prozesses der Offenlegung und Kommunikation.
  • Ausschüsse des Verwaltungsrats sollten ebenfalls eingerichtet werden, um sicherzustellen, dass ihre Zusammensetzung und Verfahren klar kommuniziert werden.

Interessen der Stakeholder

Corporate Governance ist ein komplexer Prozess, an dem verschiedene Interessengruppen beteiligt sind. Dazu gehören Investoren, Arbeitnehmer und das Management.

Alle diese Gruppen haben ein Interesse an der finanziellen Leistung des Unternehmens. Auch die Gehälter von Führungskräften und Vorstandsmitgliedern sind in der Regel an die finanziellen Erträge des Unternehmens gekoppelt.

Die verschiedenen Stakeholder-Gruppen, die an der Unternehmensführung beteiligt sind, sind auch dafür verantwortlich, dass die Kunden des Unternehmens zufrieden sind und die Lieferanten eine angemessene Vergütung erhalten. Diese Gruppen versorgen das Unternehmen mit verschiedenen Formen von Kapital.

Wenn es darum geht, sich an einem Unternehmen zu beteiligen oder sich mit ihm zu engagieren, ist es das Vertrauen, dass das Unternehmen die erwarteten Ergebnisse liefern wird. Denn wenn die Mitglieder einer Gruppe nicht ausreichend darauf vertrauen, dass die Führung und die Geschäftstätigkeit des Unternehmens in einer Weise durchgeführt werden, die mit ihren Zielen übereinstimmt, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie sich an den Aktivitäten des Unternehmens beteiligen.

"Abwesende Besitzer" vs. Kapitalverwalter

Im Jahr 2016 erklärte der Leiter des World Pensions Council, dass institutionelle Anleger immer aggressiver versuchen, die CEOs der Unternehmen, die sie besitzen, zur Verantwortung zu ziehen.

Dieser Trend ist Teil eines größeren Trends hin zu einer umfassenderen Ausübung des Eigentums an Vermögenswerten. Er ist vor allem in den Verwaltungsräten großer Pensionsfonds zu beobachten, wie z. B. in denen der britischen, nordischen und kanadischen Regierungen.

Infolgedessen haben die Treuhänder von Pensionsfonds begonnen, mehr Druck auf ihre Verwaltungsräte auszuüben. Sie arbeiten auch gemeinsam daran, das Wirtschaftssystem in Richtung einer nachhaltigeren Entwicklung zu verändern.

Dies könnte letztendlich dazu führen, dass mehr Druck auf die Vorstände börsennotierter Unternehmen ausgeübt wird. Einigen Aussagen zufolge werden die Treuhänder von Pensionsfonds aggressiver in ihren Bemühungen, die Vorstandsvorsitzenden von Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen.

Vereinigtes Königreich

In Großbritannien wirkte sich die weit verbreitete Unzufriedenheit mit der Leistung der Unternehmen des Landes während der Rezession von 2008 bis 2012 auf verschiedene Interessengruppen aus, z. B. auf die Treuhänder von Pensionsfonds und die Investmentmanager.

Die großen Pensionsfonds im Vereinigten Königreich sind bereits aktiv an der Verwaltung ihrer Vermögenswerte beteiligt. Sie arbeiten auch mit ihren Vorstandsmitgliedern zusammen, um sicherzustellen, dass die Geschäfte des Unternehmens auf verantwortungsvolle Weise geführt werden.

Kontroll- und Eigentumsstrukturen

Die Kontroll- und Eigentumsstruktur eines Unternehmens sind zwei der wichtigsten Faktoren, die Anleger bei Investitionen in Aktiengesellschaften berücksichtigen. In bestimmten Ländern, z. B. in Kontinentaleuropa, kann das Vorhandensein mehrerer Eigentumsstrukturen verhindern, dass sich langfristige Aktionäre an der Geschäftstätigkeit des Unternehmens beteiligen.

Obwohl der Begriff "Eigentum" üblicherweise verwendet wird, um das Eigentum an den Cashflow-Rechten eines Unternehmens zu beschreiben, ist auch die Kontrolle eine Art der Eigentumsstruktur, die gemessen werden kann. Forscher können verschiedene Methoden anwenden, um die verschiedenen Aspekte der Kontroll- und Eigentumsstruktur eines Unternehmens zu bewerten.

Es gibt verschiedene Arten von Eigentumsstrukturen und -merkmalen, die üblicherweise in Unternehmensgruppen verwendet werden. Dazu gehören Kreuzbeteiligungen, Netze und Pyramiden. In Deutschland sind bestimmte Arten von Konzernen, wie z. B. die des Konzerns, rechtlich als komplex strukturiert anerkannt.

Überkreuzbeteiligungen sind ein wichtiges Merkmal von Chaebol- und Kema-Gruppen. Das Engagement anderer Interessengruppen kann jedoch je nach Eigentümerstruktur variieren.

Kontrolle durch die Familie

Es wurde argumentiert, dass Familieninteressen bei der Kontrolle der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens mächtiger sind als institutionelle Anleger. Wenn beispielsweise mehrere Familienmitglieder einen erheblichen Anteil an einem Unternehmen halten, ist es wahrscheinlicher, dass sie eine effektive Kontrolle über die Geschäftstätigkeit des Unternehmens ausüben.

Eine 2003 von Business Week durchgeführte Studie ergab, dass einer der wichtigsten Faktoren, die ein Unternehmen bei der Verbesserung seiner strategischen Fähigkeiten berücksichtigen kann, die Blutlinien sind. Laut einer Studie der Credit Suisse aus dem Jahr 2007 weisen europäische Unternehmen, die über eine bedeutende Eigentümerstruktur verfügen, z. B. im Besitz der Gründerfamilie, im Vergleich zu ihren Branchenkollegen eher eine gute Leistung auf.

Diffuse Aktionäre

Die Bedeutung der institutionellen Anleger kann von Land zu Land sehr unterschiedlich sein. In entwickelten angloamerikanischen Ländern wie Australien, Neuseeland und den USA sind sie beispielsweise eher am Aktienmarkt für große Unternehmen beteiligt.

In Japan hingegen wird die Mehrheit der Aktien von Industrie- und Finanzunternehmen gehalten.

Eine der häufigsten Strategien, die große Investmentgesellschaften und -fonds bei ihren Investitionen anwenden, besteht darin, eine große Anzahl von Unternehmen mit ausreichender Liquidität zu erwerben. Diese Strategie erspart ihnen das Management mehrerer Risiken und hilft ihnen, ihre Rendite zu maximieren.

Diese Strategie führt auch dazu, dass sich die institutionellen Anleger nur in geringem Maße in die Unternehmensführung einmischen. Sie zögern in der Regel, Änderungen vorzunehmen, da ihnen die Kosten für den erforderlichen Aufwand oder der vermeintliche "goldene Händedruck" zu hoch sind.

Aber es sind vor allem die Value-Investoren, und die Growth-Investoren, die namentlich bekannt wurden.

Zugang zur Stimmrechtsvertretung

In den USA haben die Anleger das Recht, Kandidaten für die Wahl in den Vorstand zu nominieren, ohne den Nominierungsausschuss einschalten zu müssen. Dies ermöglicht ihnen, dies zu tun, ohne die Befugnisse des Nominierungsausschusses einzuschränken. Seit Jahrzehnten versucht die Securities and Exchange Commission (SEC), eine Regelung einzuführen, die den Aktionären das Recht gibt, Kandidaten für die Wahl in den Vorstand zu nominieren.

Im Jahr 2015 begann die Zahl der Unternehmen, die über Proxy-Access-Regeln verfügen, zu steigen. Im Jahr 2018 haben über 70 % der S&P-500-Unternehmen Regeln für den Zugang zur Stimmrechtsvertretung.

Mechanismen und Kontrollen

Diese Systeme sollen dazu beitragen, Ineffizienzen zu verhindern, die sich aus negativer Auswahl und Moral Hazard ergeben können. Es gibt verschiedene Arten von Überwachungssystemen, die von Unternehmen eingesetzt werden können, wie etwa die interne Überwachung. So kann man beispielsweise die Aktivitäten eines Großaktionärs überwachen, der Teil der Unternehmensgruppe ist.

Die verschiedenen Mechanismen des Verwaltungsrats sehen auch eine externe Überwachung vor. Diese Art der Überwachung kann von einem unabhängigen Dritten, z. B. einem Wirtschaftsprüfer, durchgeführt werden. Diese Art der Überwachung kann dazu beitragen, dass die von der Unternehmensleitung bereitgestellten Informationen korrekt sind.

Ein gutes Überwachungssystem sollte auch dazu beitragen, dass die Anreize auf die Ziele des Unternehmens abgestimmt sind. Es sollte sich aber auch der potenziellen Anreize bewusst sein, die von bestimmten Personen missbraucht werden könnten. Wenn beispielsweise eine Person den Gewinn und die Einnahmen des Unternehmens steigern möchte, sollte sie sich der möglichen Konsequenzen bewusst sein, wenn sie dies tut.

Interne Kontrollen der Unternehmensführung

Ein internes Corporate-Governance-Kontrollsystem kann auch dazu beitragen, dass die Tätigkeiten des Unternehmens ordnungsgemäß durchgeführt werden. Es kann auch dazu beitragen, das Auftreten potenzieller Probleme zu verhindern.

  • Verwaltungsrat kann ebenfalls dazu beitragen, dass die Tätigkeiten des Unternehmens ordnungsgemäß durchgeführt werden. Regelmäßige Vorstandssitzungen können auch dazu beitragen, potenzielle Probleme zu erkennen und zu verhindern, dass sie auftreten. Obwohl nicht geschäftsführende Direktoren oft unabhängiger sind, können sie dennoch nicht immer zu einer effektiveren Unternehmensführung führen. Auch die Zusammensetzung des Verwaltungsrats kann dazu beitragen, dass die Tätigkeiten des Unternehmens ordnungsgemäß durchgeführt werden. Die Anwesenheit eines geschäftsführenden Direktors kann auch dazu beitragen, dass die Unternehmensleitung in der Lage ist, fundierte Entscheidungen zu treffen. Diese Art von Wissen kann dem Vorstand auch helfen, die finanzielle Leistung des Unternehmens zu bewerten.
  • Ein internes Kontrollsystem kann ebenfalls dazu beitragen, dass die Aktivitäten des Unternehmens ordnungsgemäß durchgeführt werden. Bei diesen Verfahren handelt es sich um Richtlinien, die vom Vorstand, dem Prüfungsausschuss und anderen Mitarbeitern umgesetzt werden, um eine angemessene Gewähr dafür zu bieten, dass die Tätigkeiten des Unternehmens ordnungsgemäß durchgeführt werden. Ein interner Prüfer ist eine Person, die für die Überprüfung der Wirksamkeit der internen Kontrollverfahren des Unternehmens verantwortlich ist. Diese Art von Prüfer trägt auch dazu bei, die Qualität der Finanzberichterstattung des Unternehmens zu verbessern.
  • Eine der gebräuchlichsten Arten von Kontrollsystemen für die Unternehmensführung ist das Konzept des Gleichgewichts der Kräfte. Dieses erlaubt es dem Verwaltungsrat, die Handlungen des Präsidenten und der anderen Mitglieder der Geschäftsleitung zu bestimmen. In anderen Unternehmen ermöglicht diese Art der Gewaltenteilung den verschiedenen Gruppen, die Verwaltungstätigkeit des Unternehmens zu kontrollieren. Eine Gruppe kann Änderungen an den Unternehmensrichtlinien und -verfahren vorschlagen, während eine andere Gruppe die Wirksamkeit der Änderungen überprüfen kann.
  • Eine leistungsbezogene Vergütung ist ebenfalls eine Art von Anreiz, der sich auf die Leistung des Einzelnen bezieht. Sie kann in Form von Geld- oder Sachleistungen wie Aktienoptionen und anderen Leistungen erfolgen. Diese Arten von Anreizen sind jedoch nicht dazu geeignet, das Auftreten potenzieller Probleme zu verhindern.
  • Großinvestoren und Gläubiger, die das Recht haben, die Geschäftstätigkeit des Unternehmens zu überwachen, können sich ebenfalls an der Geschäftstätigkeit des Unternehmens beteiligen. Diese Art von Kontrollsystem gibt ihnen die nötige Macht und die Anreize, die Unternehmensleitung zu überwachen.

In den meisten Fällen ist es der Präsident und CEO eines börsennotierten Unternehmens, der entscheidet, wer in den Vorstand kommt. Diese Art von Vereinbarung macht es institutionellen Anlegern schwer, den Präsidenten abzuwählen.

In den USA wird diese Art von Vereinbarung normalerweise nicht als seltene Praxis angesehen. Im Vereinigten Königreich hat der Code of Best Practice jedoch generell von einer Doppelrolle abgeraten.

Externe Corporate-Governance-Kontrollen

Ein externes Corporate-Governance-Kontrollsystem wird auch zur Überwachung der Aktivitäten der externen Stakeholder des Unternehmens eingesetzt. Dazu gehören die verschiedenen Faktoren, die die Tätigkeit des Unternehmens beeinflussen. Dazu gehören unter anderem:

  • Wettbewerb
  • Schuldenverpflichtungen
  • Nachfrage nach und Bewertung von Leistungsinformationen (insbesondere Jahresabschlüsse)
  • Regierungsvorschriften
  • Arbeitsmarkt für Führungskräfte
  • Mediendruck
  • Übernahmen
  • Vertreterfirmen
  • Fusionen und Übernahmen

Finanzberichterstattung und der unabhängige Wirtschaftsprüfer

Der Verwaltungsrat ist für die Überwachung der Finanzberichterstattung und der internen Abläufe des Unternehmens zuständig. Die Mitglieder der Geschäftsleitung sind in der Regel diejenigen, die am meisten für die Finanzberichterstattung des Unternehmens verantwortlich sind. Sie sind in der Regel auch diejenigen, die am meisten auf die Integrität der von ihnen gelieferten Informationen angewiesen sind.

Die derzeitigen Rechnungslegungsvorschriften erlauben es den Managern, die Methoden und Kriterien zu bestimmen, die zur Messung und Berichterstattung der finanziellen Leistung verwendet werden. Diese Art von Flexibilität ermöglicht es ihnen, die Wirksamkeit ihrer Finanzberichterstattung zu verbessern.

Der Mangel an Transparenz und die absichtliche Fälschung von Finanzberichten sind einige der Faktoren, die zu dem Informationsrisiko beitragen, dem sich die Nutzer von Unternehmen gegenübersehen. Um dieses Risiko zu minimieren, wird in der Regel ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer mit der Überprüfung der Finanzberichte beauftragt.

Einer der wichtigsten Faktoren, die einen Wirtschaftsprüfer betreffen, ist die Frage, ob er sowohl als Unternehmensberater als auch als unabhängiger Prüfer für das zu prüfende Unternehmen tätig ist oder nicht. Dies könnte zu einem Interessenkonflikt führen, da der Kunde die Qualität der Finanzberichte beeinflussen könnte. Dieses Problem wird auch dadurch verursacht, dass der Firmenkunde die Möglichkeit hat, die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, mit denen er zusammenarbeitet, auszuwählen und zu entlassen.

Nach dem Enron-Skandal erließ der US-Kongress das Sarbanes-Oxley-Gesetz, das bestimmten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften die Erbringung von Unternehmensberatungs- und Wirtschaftsprüfungsleistungen untersagte. Ähnliche Bestimmungen gibt es auch in Indien.

Systemische Probleme

  • Der Wunsch der Aktionäre nach Informationen ist einer der wichtigsten Faktoren, der die Entscheidungen des Vorstands beeinflussen kann. Eine Stimmrechtsgruppe, die sich aus anderen Aktionären zusammensetzt, kann die Zusammensetzung des Verwaltungsrats erheblich beeinflussen.
  • Eines der größten Hindernisse für die Nutzung guter Finanzinformationen sind die Kosten für deren Überwachung. Dies liegt daran, dass die Effizienzmarkthypothese besagt, dass die Finanzmärkte effizienter sind als sie tatsächlich sind. Dies legt nahe, dass Kleinanleger von den Entscheidungen der Großanleger profitieren können.
  • Die Verfügbarkeit von Finanzinformationen ist auch ein entscheidender Faktor, der es den Finanzanbietern ermöglicht, die Leistung des Vorstands zu überwachen. Wird dieser Prozess nicht ordnungsgemäß durchgeführt, kann er zu Fehlern und Unzulänglichkeiten in der Unternehmensführung führen.

Thema Vergütung von Führungskräften

Aufgrund der zunehmenden Aufmerksamkeit und Regulierung, die durch die Finanzkrise hervorgerufen wurde, hat sich auch die Höhe der Vergütung von Führungskräften verändert. Obwohl der Zusammenhang zwischen der Vergütung von Führungskräften und der Unternehmensleistung noch nicht erforscht wurde, geht man davon aus, dass die Vergütung von Führungskräften nicht mit der Leistung des Unternehmens übereinstimmt.

Interne und externe Überwachungsmechanismen können zwar für bestimmte Unternehmen von Vorteil sein, für andere jedoch aufgrund des unterschiedlichen Ausmaßes von Vertretungskonflikten unwirksam sein. Einige Studien deuten auch darauf hin, dass die Vergütung des Vorstandsvorsitzenden von der Höhe des Eigentums am Unternehmen beeinflusst wird.

Die wachsende Zahl von Aktionären kann auch dazu führen, dass sich das Management mehr auf seine eigenen Interessen konzentriert als auf das Wohl der Aktionäre des Unternehmens.

Einige sind der Meinung, dass die Leistung eines Unternehmens auf die Handlungen des Managements und die Entscheidungen der Führungskräfte zurückzuführen ist. Sie glauben auch, dass der Einsatz von Aktienoptionsplänen den Führungskräften helfen kann, ihre langfristigen Strategien zu entwickeln.

Als Reaktion auf die verschiedenen Sicherheitsskandale, die in den letzten Jahren aufgetreten sind, wurde das Konzept der Vergütung von Führungskräften kritisiert. So wurde beispielsweise die Rückdatierung von Aktienoptionen von Erik Lie und James Blander vom Wall Street Journal aufgedeckt.

Auch vor dem Backdating-Skandal wurde der Einsatz von Aktienoptionen kritisiert. Eine der wichtigsten Fragen, die aufgeworfen wurden, war die Wechselwirkung zwischen dem Aktienrückkaufprogramm des Unternehmens und der Vergütung der Führungskräfte. Mehrere Behörden, darunter Weisbenner vom Federal Reserve Board, haben entschieden, dass der Einsatz von Aktienoptionen in einer Weise erfolgen kann, die den Interessen der Aktionäre des Unternehmens zuwiderläuft.

Den Autoren dieser Studie zufolge ist der Anstieg der Zahl der Aktienrückkäufe von Unternehmen in den letzten Jahren auf die Wirkung von Aktienoptionen zurückzuführen.
Aufgrund der verschiedenen Governance- und Rechnungslegungsprobleme, die in den letzten Jahren aufgetreten sind, wurde der Einsatz von Aktienoptionen weniger beliebt. Im Jahr 2006 begannen verschiedene Unternehmen mit der Umsetzung unterschiedlicher Aktienrückkaufprogramme, die die Vorherrschaft der Barrückkäufe in Frage stellen sollten.

Trennung der Funktionen des Vorstandsvorsitzenden und des Verwaltungsratsvorsitzenden

In den meisten Fällen ist der Vorstand für die Einstellung und Beibehaltung des Chief Executive Officers des Unternehmens verantwortlich. In einigen Unternehmen sind der CEO und der Vorstandsvorsitzende jedoch in Personalunion tätig. Dies führt zu einem inhärenten Interessenkonflikt, da sowohl der CEO als auch die Vorstandsmitglieder am selben Unternehmen beteiligt sind.

Kritiker der kombinierten Rollen argumentieren, dass eine Trennung der Rollen des CEO und des Vorstandsvorsitzenden dazu beitragen kann, potenzielle Interessenkonflikte zu vermeiden und es zu ermöglichen, dass eine schlecht arbeitende Führungskraft ersetzt werden kann. Im Jahr 2014 stellte Warren Buffett fest, dass es schwierig sein kann, einen mittelmäßigen CEO zu ersetzen, wenn sowohl der Vorsitzende als auch der CEO am Unternehmen beteiligt sind.

Befürworter des Konzepts der Trennung der Rollen von CEO und Vorstandsvorsitzendem argumentieren jedoch, dass dies die Börsenperformance nicht verbessert. Sie sind auch der Meinung, dass es den Aktionären überlassen bleiben sollte, das geeignete Corporate-Governance-Modell zu bestimmen.

Die Zahl der Unternehmen in den USA, in denen die Funktionen kombiniert sind, ist von 73,4 % im Jahr 2004 auf 57,2 % im Jahr 2012 zurückgegangen. Einige dieser Unternehmen haben auch damit begonnen, ein Lead-Director-Programm einzuführen, um die Unabhängigkeit des Vorstands zu verbessern. Im Vereinigten Königreich und in Deutschland haben beide Unternehmen auch die Rollen ihrer jeweiligen Vorstandsvorsitzenden aufgeteilt. Obwohl empirisch nicht bewiesen ist, dass die Trennung von CEO und Vorstandsvorsitzendem besser ist als die andere, hat eine Studie ergeben, dass Unternehmen mit schlechter Leistung dazu neigen, ihre Vorstandsvorsitzenden häufiger zu entlassen.